Grund dafür war sein Unfall zuvor im freien Training. "Ein Cup-Pilot hat mich nicht kommen sehen. Ich war auf meiner schnellen Runde. Er aber schien völlig mit sich selbst beschäftigt und machte mir einfach zu", so der Callaway-Pilot. "Beim Endurance-Rennen durfte "Ben" aber später trotzdem starten", so Renningenieur Bayer. "Jürgen war ja am Hockenheimwochenende bereits ausreichend viel auf der Strecke gefahren". Aber er wurde ans Ende des Starterfeldes aufgestellt. "So sind nun mal die Regeln", erklärte Serienmanager Bernhard Fischer mit hoch gezogenen Augenbrauen.
GT-Routinier Bender selber sah die Situation jedoch gelassen. "So hatte ich zumindest die Chance die nach dem Unfall im morgendlichen Training von Team Sportwagenschmiede frisch instandgesetzten GT3-Corvette noch ausgiebig zu testen. An ein gutes Ergebnis in der Enurance war nicht zu denken. "Aber es bestand für uns Gelegenheit das Fahrwerk im Rahmen des Rennens bei einem Boxenstop wieder optimal einzustellen", lächelte der Fahrer am Freitag Abend sichtlich erleichtert. Die Testarbeit zahlte sich später beim ersten Lauf zur P9-Challenge auch aus. "Marco's Arbeit war erfolgreich. Die Corvette lag mit vollem Tank spürbar besser als zuvor", so Bender zufrieden.
Neben DTM-Profi Uwe Alzen (AUDI R8) startete Jürgen Bender (Callaway-Corvette) beim ersten Rennlauf aus Reihe 1. Es galt sich im Rennen klar auf die eigenen Ziele zu konzentrieren. Jürgen Benders Ziel musste es sein, nur die Wettbewerber aus der P9-Challenge im Auge zu behalten. Nicht den DTM-Profi Uwe Alzen. Der fuhr mit andere Technik in einer anderen Wertung.
High noon! - 12 Uhr Mittags. - Vorstart Hockenheim.- 50 Minuten später fiel dann die Flagge für die P9, STT und SCC. - Indy-Start. - volle Beschleunigung - Ab ging's.
Ein Rennen das so richtig nach dem Geschmack der Fans gewesen wäre. "Ein bisschen wie Le Mans", grinste ein Fahrwerksingenieur nahe der Box. Recht hatte er. Schade - diesmal noch ohne Fans. Aber die Zeiten für die Zuschauer kommen hoffentlich bald wieder.
- Alle konnten eine guten Start verbuchen. Bereits in der 3. Runde radierte Jürgen Bender seine schnellste Rennrunde in den Hockenheimer Asphalt. Dahinter war Verfolger Hermann Speck (Porsche 991 GT3R) in rundenlangen Kämpfen mit Team Franz Konrad's schnellem Senkrechtstarter Emir Keserovic (Lamporgini Huracan GT3) verwickelt. Dazu drückte Equipe-Vitesse-Routinier Sepp Klüber (AMG GT3) von hinten kräftig nach. Jürgen Bender entschied den ersten Rennlauf der P9-Challenge bei hoch sommerlichen Temperaturen am Ende klar für sich. Dahinter Hermann Speck (Porsche 991 GT3R) aus Nürnberg und Heiko Neumann (Porsche 997 GT3R) aus Burg bei Magdeburg. "Ran kommen war nicht drin. Wenn's ab reist ist ein Auf holen in dem Feld mit vielen kleine Tourenwagen nicht mehr möglich", so der Verfolger.
- Aber zum Schluss - vorbildlich wie gefordert - drei verdiente Racer auf dem Podium - mit perfekt sitzendem Mundschutz.
- Auch beim 2. Rennen der P9-Challenge katapultierte Bender die neue Z07-Callaway-GT3-Corvette von der 'P9-Pole' ins Rennen. Auch diesen Lauf, den 4. Meisterschaftslauf der P9-Challenge, gewann er. Diesmal vor Heiko Neumann und "Denis G.Watt" (A, Porsche 991 Cup) sowie dessen KR-racing-Teamkollegen Michael Hollmann. "Denis G.Watt" und Hollmann holten sich die wichtigen Meisterschaftspunkte der KL5 für die Tabelle. "Erst am Ende wird bekanntlich zusammen gezählt", so ein Teamtechniker der Österreicher. Und am Ende hatten "Denis G:Watt" und Teamkollege Hollmann 2019 die Nase in den Serien vorne.
Die schnellste Rennrunde mit 1:41.131 markierte Jürgen Bender in der 13. von 17 Runden. Pech für Hermann Speck - Ironie des Schicksals - dem Pumpenspezialisten fiel eine der Benzinpumpen im Porsche 991 GT3R aus. "Dinge gibt es - die gibt es gar nicht" so ein Fan unter Freunden des Team's mitfühlend. - "Keine Pumpe von uns", so ein andere aus dem Team Augen zwinkernd. Shit happens - , that's racing.
In der P9-Challenge konnte Bender seine Tabellenführung mit zwei weiteren Gesamt- und Klassenerfolgen deutlich ausbauen.
Als Gesamtsieger bei den Läufen der P9-Challenge trugen sich bisher in der Challenge Jürgen Bender und in der Endurance-Serie das Duo Hisch/Schreml sowie Hermann Speck ein. "Durchmarsch eines Fahrers" ist nicht. In der P9 wird hart gekämpft. Härter als im Vorjahr.
Start der 2. Saisonhälfte der P9-Serie - Brünn (CZ). Auch das wieder eine von der Fahrerschaft hoch geschätzte Traditions-Rennstrecke mit ganz großer Geschichte. HTS
Foto: Knut Keller, autosport.at. - Doppelsieger Bender (Corvette) vor Speck und Neumann (b. Porsche)