Nach den Titelentscheidungen in der P9-Endurance und der P9-Challenge in Monza setzte Bernhard Fischer mit dem Norisring noch "einen drauf“. Bei dem legendären Rennen auf der Rennstrecke im Stadtgebiet von Nürnberg, dem Norisring, konnte befreit von taktischen Meisterschafts-Überlegungen gekämpft werden. Es ging nicht mehr um Punkte und Positionen, so legten alle Teams diese Fesseln ab und gaben schon im ersten freien Training Vollgas.
Auf dem 2,3 Km langen Kurs am Nürnberger Dutzenteich war es der Österreicher Alois Rieder der mit einer Zeit von 52,141 die erste Bestmarke in den Asphalt radierte. Rieder hat bereits bewiesen, dass er oft auf Anhieb Toprunden aus der Hüfte zaubern kann. Hinter dem Zillertaler Privatfahrer mit eigenem Team reihten sich Zebra Racing und DB Motorsport ein. Alle im Feld studierten zunächst den einzigartigen Steckencharakter und begannen danach bei herrlichem Wetter die benötigten 1/100 sec aus dem Asphalt zu radieren.
Sehr viel Arbeit gab es am Norisring für Teamchef Daniel Badum: Vier Porsche-GT-Modelle hatte er gemeldet. Sein Erfolgspilot, P9-Endurance-Champion Hermann Speck arbeitete sich systematisch bis in die erste Reihe vor. Der Nürnberger kennt den Norisring seit ewigen Zeiten und so kennt er natürlich auch die Tücken seiner Heimstrecke genau - bei allen Bedingungen. Daneben rangen in seinem Team Andre Fischer und Florian Keck um den Sieg in der KL4. Bei Gerald Fischer ging es um den Erfolg in der KL5a. Am Ende des Wochenendes begeisterte das Team dann der Gesamtsieg von Hermann Speck. Dazu kam noch der 2., 3. und ein 4. Platz in den KL4 und KL5a. Ein voller Erfolg für DB-Motorsport.
Einen markanten Ausfall legte Jörg Lorenz im ersten Rennen hin. Ein defekter Spanner im Motor sorgte schnell für eine riesige Rauchwolke, gepaart mit einer Ölspur auf der Strecke. Später analysierte Lorenz, "die Stöße von der Stecke scheinen möglicherweise zu dem Defekt geführt zu haben". Nach 3 Runden bog das Pacecar ab und die Strecke war wieder frei.
"Jack Crow" in dem weißen Zebra Porsche gab volles Rohr und so seine Spitzenposition zunächst nicht mehr aus der Hand. Leicht zurück wechselten Alois Rieder und Hermann Speck im ersten Rennen die Positionen. Dies resultierte in Jubel der Nürnberger Fans auf den Rängen. In Rennen 1 fuhr "ihr Hermann" als 2. ins Ziel.
Leicht zurück der Kampf der Klassenbesten der KL4 und KL5a. Im Ziel des ersten Rennens hatte Manuel Süßenguth die Nase klar vor Christof Langer. "Alles lief recht gut", lächelte der schnelle Bayer. Er hatte am Norisring alles rausgeholt. Christof Langer dagegen wies auf das in seiner Klasse fehlende ABS hin. "Hat mich nach dem Start an der ersten Ecke einige Positionen gekostet", so der Heilbronner leicht mürrisch. Seine Attacken hatt es in sich.
Im Feld waren nicht nur GT's von Porsche am Start. In der KL8 schenkten sich die BMW-Modelle ordentlich ein. Zieleinlauf dort Hanke, Römer, Hanke und Hupfer. Nick Hanke hatte am Ende die Nase vorne.
In Rennen 2 hatte Nick die Nase wieder vorne. Ganz vorne schoss am Sonntag KL5a-Hero Langer bis zur ersten 180°-Ecke nach vorne. Danach sortierten sich die GT3R-Asse Speck, "Jack Crow" und Rieder wieder vorne ein. Langer fehlte gegen die KL5b-Piloten natürlich Leistung. "Die Jungs sind alle absolut Spitze. Ich saß ja in der ersten Reihe Mitte als Hermann dem "Jack" mit Windschatten und eigener Linie die Führung entriss", so Langer respektvoll.
Am Ende schoss Lokalhero und P9-Endurance-Champion 2021 Hermann Speck als erster unter dem schwarzweiß-kariertem Tuch zum Sieg. Er kreuzte vor P9-Challenge-Meister "Jack Crow" und Alois Rieder (A), dem Sieger von Hockenheim, die Ziellinie. P9-Debütant Christof Langer hielt im zweiten Rennen die Kollegen Süßenguth, Lafix (A) und Brode hinter sich. Dann das DB-Trio und das BMW KL8-Quartett.
Der Norisring passt für die P9-Challenge. Und der Jubel der Fans auf den Rängen beim Sieg des Lokalhelden Hermann Speck hat es bewiesen. Die Nürnberger schätzen die P9-Serie absolut, das ist klar: man möchte die Serie wieder in Nürnberg sehen. HTS
Foto: Angelo Poletto